Startseite > Personen >NSC Pardona

Pardona

Pardona

Pardona ist eine Firnelfe, die nach unseren Kenntnissen lange Zeit in den Niederhöllen zugebracht hat. Sie ist mehr als tausend Jahre alt und ist besonders in der Dämonologie sehr bewandert. sie vermag ihre schöne Gestallt in einen Gletscherwurm oder Drachen zu verwandeln

Spätestens im Travia 23 Hal muß Walmir von Riebeshoff in ihre Gefangenschaft geraten sein, nachdem er einen der dreizehn Kessel der Urkräfte stahl, wie wir im Rahja 24 Hal in Grangor von Talwan von Ruttgenstein erfahren konnten. Dies löste offenbar die Vampirplage in Weiden aus, da Walmir seine "Kinder" zu Hilfe rief. Er war in einem Kreis von Praiosreliquien gefangen, dessen Diebstahl durch eine Gruppe von Orken am 19. Phex 22 Hal aus dem Anderather Tempel vermutlich auf Pardonas Befehl erfolgte.
In der Nacht des 22. Boron 23 Hal trafen wir beim Nachtschattensturm ein, kämpften gegen Walmir von Riebeshoff und mußten schließlich im Obergeschoff hinter einer unsichtbaren magischen Wand (welche die Magier in all der Panik nicht zu durchbrechen vermochten) folgendes mitansehen:
Im Zentrum des Raumes stand ein mannshoher Kessel aus grauem Zinn, der reichlich mit unheimlichen Gravuren bedeckt war. Jenseits des Kessels stand mit erhobenen Armen die Elfe mit den silberweißen Haaren, die sich uns als Lysira vorgestellt hatte. Rings um den Kessel, fast den ganzen Boden bedeckend, war ein Tridekagramm in den Boden gefräst, das fingertief mit rotem Blut gefüllt war. Gulmartock erkannte, wie er uns später mitteilte, daß neben jeder der dreizehn Zacken des Tridekagrammes eine Zhayad-Rune angebracht war: Der Magiername eines der zwölf Erzdämonen sowie - an der Stelle, an der die Elfe stand - des Namenlosen. Es war ein Ritual, daß unter dem Schutz sämtlicher Erzdämonen stand! In diesem Augenblick glühte Gulmartocks Auge rot auf und er sah, wie sich die rote Aura um den Kessel sammelte und zu einer Menschengestalt verdichtete. Eine Welle überirdischer Macht schlug über uns zusammen, wischte unseren Willen beiseite wie Treibgut in der Brandung. Unsere Körper wurden starr, brachen zusammen, während unser Geist versuchte, das Unbegreifliche zu begreifen. Das Blut in dem Tridekagramm begann zu kochen und Funken zu sprühen. Die wabernden roten Nebel um den Kessel begannen sich zu Klumpen zu verdicken. An der Decke und an allen Wänden kondensierten rote Tropfen aus, die zunächst herabregneten, sich dann zusehends zu klebrigen Fäden formten und schließlich zu roten Stalaktiten. Jeder Klumpen, jeder Faden, jeder Stalaktit pulsierte, von unheiliger Lebenskraft erfüllt. Langsam erfüllte ein Pochen den Raum, die Luft, unsere Brust. All die Klumpen begannen, im Rhythmus dieses dämonischen Herzschlages zu pochen - selbst unser eigenes Herz paßte sich dem übermächtigen Impuls an. Und dann gerieten die Klumpen in Bewegung: Träge rollten sie auf den Kessel zu, vereinten sich mit herabtropfenden Fäden, wuchsen zu Klößen und Bällen, krochen amöbenartig an der Außenseite des Kessels empor. Unser Blut, unser Fleisch begann, nach diesem Kessel zu drängen, und wir wußten nicht, was wir dagegen tun konnten. Das einzige, was uns blieb, war, unsere ganzen Gedanken gegen das unendliche Pochen zu stemmen, um es zu beeinflussen, zu verändern, einfach nur abzuwehren. Inzwischen mußte genug von diesem Fleisch in dem Kessel sein, um ein ganzes Regiment zu ernähren. Aber dieses Fleisch, daß sprudelnd von Leben bisweilen wieder aus dem Kessel sprang, war nicht als Nahrung gedacht. Es wuchs zusammen, wucherte säulenartig an sich selbst in die Höhe, formte mit rasender Geschwindigkeit Gliedmaßen, Augen und Ohren und überzog sich mit Haut. Mit leisem Zischen schmolz das Zinn des Kessels, sank als silbrige Kaskade in sich zusammen, floß davon und goß die Rillen des Tridekagramm aus. In der Mitte von alledem stand ein Mensch. Die Elfe trat vor und streckte die Hand in verführerisch-fordernder Pose aus:

"Borbarad..."
"VERGISS ES, PARDONA!!", dröhnte eine Stimme mehr in unseren Köpfen als in dem Raum. ,,ICH BIN NICHT INTERESSIERT! DU WARST DER SCHLÜSSEL ZU EINEM TOR, DAS ICH OHNEHIN BINNEN EINES JAHRES ZERSCHLAGEN HÄTTE!"
Der neu geschaffene Menschenleib deutete mit gespreizten Fingern auf die Wand, Richtung Südosten, löste sie in verwehenden Staub auf, verschränkte beide Arme vor der Brust und verschwand in einer gleißenden Kaskade.
"Nicht interessiert?!" Die klingende Elfenstimme überschlug sich.
"Wen glaubst du vor dir zu haben, du Menschenwurm. Ich bin fünftausend Jahre alt. Ich habe länger in den Niederhöllen geschmachtet als du im Limbus gefangen warst, länger als du überhaupt existierst. Ich habe Reiche entstehen sehen und Könige vernichtet, die..."
Plötzlich besann sich die Elfe wohl, ihr Kopf schnellte zu uns hinüber und in ihren Augen loderte der enttäuschte Zorn einer unsterblichen Gier. Dann verwandelte sie sich mit den Worten "a'dao valva iama firn'ay'draza" in jenes Drachengeschöpf, daß uns schon einmal begegnet war und das wir nur mit einem der legendären Gletscherwürmer vergleichen konnten. Im gleichen Augenblick wurde vor unseren Augen, auf Pardonas Befehl "Grakvaloth - Hol sie Dir alle!" ein bullengroßer, löwenähnlicher Dämon mit vier schwarzen Hörner sichtbar, den wir nur mit äußerster Mühe in seine Sphäre zurückschicken konnten.




 -nach oben-